iPad Pro 9.7: Apples Hoffnungsträger

Apple macht’s wieder kleiner – angefangen beim iPhone SE, was 5s Maße trägt, erweitert der Technik-Riese nun sein Repertoire mit dem 9,7 Zoll großem iPad Pro. Nachdem das allgemeine Interesse an einem iPad stark zurückgegangen war, versucht Apple jetzt mit dem High-End Profi-Tablet zu locken. Ob das iPad Pro überzeugt und andere Features zu bieten hat als ein aktuelles iPhone, das erfahrt ihr hier:

Optisch wie iPad Air 2

Beim neuen iPhone SE könnte man meinen, Apple versucht das 5s als neues Gerät Leuten unterzujubeln. Den selben Anschein macht das neue iPad Pro – frontal betrachtet ist es dem iPad Air 2 zum Verwechseln ähnlich. Es ist mit 9,7 Zoll nicht nur genauso groß wie das iPad Air 2, sondern bringt mit 437g auch das gleiche Gewicht auf die Waage.
Unterschiede lassen sich jedoch sehr schnell an der Rückseite des Geräts finden. Was sofort auffällt: Die besser verbauten Antennenstreifen, welche nun nicht mehr in Form von unschönen Plastikstreifen den Rücken verzieren. Stattdessen wurde ein schlichter, kleiner Rand geschaffen. Ein weiterer Eyecatcher: Die herausstehende Kamera. Wie auch schon vom iPhone 6 bekannt, ragt die verbesserte Kameralinse auf dem Gehäuse, was aber das Tablet keineswegs zum Wackeln bringen soll, wenn es auf dem Tisch liegt. Des Weiteren wurde ein neuer Smart Connector an den Bildschirmrand angebracht. Über diesen Port lassen sich dann Tastaturen verbinden, die dem iPad Pro 9.7 ein kleines bisschen PC-Feeling verleihen. Umständliches Koppeln via Bluetooth ist mit dem Smart Connector passé.

True Tone Technik im Display

Während sich beim Aussehen des neuen iPad Pro nicht viel getan hat, bietet das Display einige Neuheiten, die den Vorgänger (iPad Pro 12.9) durchaus alt aussehen lassen. Zwar ist die neue Version natürlich kleiner, aber beispielsweise in der Lage einen größeren Farbraum darzustellen. Dadurch sind die Farben nochmal um einiges satter und vielseitiger. Mit 2048 x 1536 Pixeln hat sich an der Schärfe allerdings nichts verändert, beide Modelle haben 264 ppi.
Ganz neu in der Geschichte des iPads ist jedoch die sogenannte True Tone Technik. Dieses neue Feature beschreibt eine automatische Reaktion des Displays auf das Umgebungslicht. Die Farbtemperatur des Bildschirms wird dabei durch einen integrierten Sensor an das Umgebungslicht angepasst, sodass beispielsweise Dokumente unter warmen Kunstlicht ebenso warm erscheinen. Apple verspricht dadurch, ähnlich dem Night Shift, ein angenehmeres und realitätsgetreues Betrachten sämtlicher Inhalte.
Laut dem stern funktioniere diese neue Funktion auch einwandfrei, sei allerdings für die Arbeit von Grafikern nicht geeignet, da beim Erstellen von Bildmaterial die Originalfarben nicht von der Umgebung verfälscht werden dürfen.

Surround-Sound im Kleinformat

Um Filme auf dem iPad in ganzer Fülle zu genießen, verwenden die Meisten den Vollbildmodus im Querformat. Bisher entstand dabei meist ein Problem – die Boxen wurden von den haltenden Händen verdeckt.
An dieser Stelle hat Apple mitgedacht und insgesamt vier Lautsprecher angebracht (zwei pro Seite) und die Unteren jeweils mit Bässen versehen, während die Oberen beiden Boxen für die Höhen zuständig sind. Auf diesem Wege ist das Verdecken der Lautsprecher nur noch halb so schlimm.

Die beste iPad-Kamera

Zum Ersten mal sind Selfies auf dem iPad kein Pixelgemetzel mehr: 5 Megapixel hat die Frontkamera nun spendiert bekommen, 12 Megapixel die iSight-Kamera. Damit ist das iPad erstmals kameratechnisch auf dem gleichen Stand, wie ein aktuelles iPhone. Und weil ein iPhone Live Photos hat, unterstütz das iPad Pro 9.7 es natürlich auch. Eine Blende mit f 2.2 verschafft der Kamera außerdem mehr Durchblick bei wenig Licht und verbessert die Rauschunterdrückung. Ob man als iPad-Fotograf dann noch so professionell aussieht, ist eine andere Frage. Zumindest ist die Qualität der Fotos deutlich gestiegen.

Schnelle Leistung

Auch, wenn Apple dem iPad Pro 9.7 nur 2 GB Arbeitsspeicher verliehen hat, muss man sagen, dass Tablet ziemlich schnell arbeitet. Wie beim Vorgänger auch wurde der A9X-Prozessor verbaut, der anständige Leistungsergebnisse liefert. Auch beim Akku ist alles beim Alten: Apple verspricht bis zu 10 Stunden Laufzeit.

Vorreiter der eSIM eingebaut

Apple hat in sein neues iPad Pro eine feste, virtuelle SIM-Karte namens „Apple Sim“ eingebaut, mit der man den fiesen Datenroaming-Kosten im Ausland ausweichen kann. Über das iPad wird sich somit einfach in einen lokalen Netzanbieter eingewählt und kann dann egal wo Internet und Co. nutzen. Das klingt zwar verdächtig nach der von vielen Herstellern geplanten eSIM, ist jedoch ein eigener Versuch von Apple, diese Technologie einzuführen. Ob diese virtuelle SIM-Karte auch im iPhone vorhanden sein wird, bleibt abzuwarten.

Fazit

Insgesamt lässt sich sagen, dass das neue iPad Pro 9.7 ein unheimlich gutes Tablet ist, dass mit seiner aktuellen Technik auch bestens für kreative Arbeiten gewappnet ist. Besonders zur Videowiedergabe eignet sich das Tablet mit seinem hellen Display hervorragend. Neben der neuen True Tone Technik muss man allerdings sagen, dass das neue iPad Pro keine innovativen Features mit sich bringt, die vom Hocker hauen. Zubehör, dass das produktive Arbeiten zumindest ein bisschen fördern könnte, ist preislich nicht gerade ein Schnapper. Der Apple Pencil zum Beispiel ist mit 109 Euro ziemlich teuer und kann dafür nicht sonderlich viel.
Auch das iPad Pro 9.7 an sich ist ordentlich teuer – ab 689 ist das Tablet in der 32GB-Variante in Silber, Gold, Space Grau und Rosé Gold zu haben. Zumindest ist es nicht mehr ganz so klobig wie das iPad Pro 12.9. Wer richtig produktiv arbeiten möchte, sollte demnach doch zu einem Laptop greifen. Wenn man bereits iPhone Besitzer ist, bringt das iPad Pro keine großartigen Vorteile, bis auf den vergrößerten Bildschirm.
Bild: apple | http://www.apple.com/de/ipad-pro/

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